Köhlertaler Musikanten
Chronik
50 Jahre Musikverein prägen und gestalten das kulturelle und gesellschaftliche Leben einer
Gemeinde in starkem Maße. Das kann man beim Jubiläum des Musikvereins der Köhlertaler Musikanten mit Stolz sagen.
Die Kapelle und das Vereinsleben mit seinen zahlreichen Aktivitäten haben inzwischen ihren festen Platz im Alltag von Breitbrunn und sind eine wesentliche Bereicherung für das gesellschaftliche Zusammenleben.
Natürlich gibt es nicht erst seit 50 Jahren Blasmusik in Breitbrunn. Schon im Jahre 1926 haben 10 Männer aus Breitbrunn und Hermannsberg die erste "Breitbrunner Dorfkapelle" gegründet.
Die Leitung hatte der Militär- und Ulanenmusikmeister Ferdinand Stolz aus Stettfeld bis Anfang der 30er Jahre. Dann führte der Breitbrunner Anton Frank ein paar Jahre den Taktstock. In der Nachkriegszeit kam der „Swing“ und der „Rock ‘n‘ Roll“ in die Tanzmusik, und die Jugend zog es in die umliegenden Städte, wo so etwas geboten wurde.
Auf Grund dessen spielten die Breitbrunner fast nur noch zu Wallfahrten und Kirchenparaden. Willibald Reich und Franz Zettelmeier war es zu verdanken, dass überhaupt noch eine Blaskapelle für den „Notfall“ bestand.
Bei der offiziellen Wiedergründung des "Musikverein der Jugendblaskapelle Breitbrunn" am 11./12.9.1971 gehörten schon 42 aktive und 73 passive Mitglieder zum neuen Verein.
Dieser schnelle Aufbau war aber nur auf Grund eines finanziellen Kraftaktes vieler Eltern möglich, denn über 20.000,00 DM mussten sie für den Ankauf von Instrumenten aufbringen.
Unter der Leitung von Dirigent Franz Just aus Eltmann konnten die Jugendlichen, unterstützt von einigen älteren Musikern, schon bald die ersten Schritte auf ihren Instrumenten und auf der Tonleiter unter-nehmen. In Einzelproben an fast allen Wochentagen mit den verschiedenen Instrumentengruppen und den gemeinsamen Proben an den Sonntagen wurde den jungen Musikern sehr viel an Idealismus abverlangt, den sie aber sehr gerne aufbrachten.
Im April 1971 war bereits der erste öffentliche Auftritt der Jugendblaskapelle mit 42 Aktiven. Das offizielle Gründungsfest des „Musikverein Breitbrunn“ wurde am 11. und 12. September 1971 im Saal Kaufmann mit der Patenkapelle Kirchlauter und der Nachbarkapelle Neubrunn gefeiert.
In den ersten Monaten war Norbert Bär kommissarischer 1. Vorsitzender. Danach übernahm Franz Just den Vorstandsposten. Zur Entlastung des Dirigenten wurde 1972 Ludwig Ritzer 1. Vorsitzender.
Ebenfalls bereits 1972 richtete der Verein mit zwölf Gastkapellen den „Tag der Blasmusik“ des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) aus. Neben etlichen Auftritten wurden jährlich mehr als 20 Jubiläumsständchen gespielt.
Für 52 aktive Musiker wurde 1973 die erste Uniform mit schwarzer Kniebundhose und roter Weste angeschafft, sodass der Klangkörper auch nach außen hin ein einheitliches und farbenprächtiges Bild bot. Zu den etablierten Veranstaltungen, wie an Fasching, kam an Christi Himmelfahrt 1974 erstmals das Waldfest im Steinbruch dazu. 1975 übernahm der Vizepräsident des NBMB, Karl Kohlinger aus Schonungen, als Dirigent die Jugendblaskapelle.
1976 wurde Wernfred Brünner 1. Vorsitzender, der das Kreismusikfest des NBMB und gleichzeitig das Jubiläum „50 Jahre Blasmusik in Breibrunn“ ausrichtete. 800 Musiker spielten beim Gemeinschaftschor auf. Erstmals konnte eine Lautsprecheranlage angeschafft werden.
In den Folgejahren wechselten mehrfach die Dirigenten der Jugendblaskapelle: Wernfred Brünner aus Breitbrunn, Erich Rippstein aus Ziegelanger, Wolfgang Friedrich aus Reckendorf, Friedrich Heusinger aus Mechenried.
Es folgten Auftritte im Zillertal und in Kröv an der Mosel. 1979 wurde die fränkische Tracht mit blauer Jacke und Dreispitz-Hut in schwarz ergänzt.
1983 fand eine einwöchige Konzertvorbereitung in Stockheim im Frankenwald statt.
Nachdem die meisten Aktiven dem jugendlichen Alter entrückt waren, machte man sich auch Gedanken über den Namen "Jugendblaskapelle". Da der Talgrund südwestlich vor Breitbrunn als „Köhlersgrund“ bezeichnet wird leitete man davon „Köhlertaler“ ab. Die Musikkapelle nennt sich seither „Köhlertaler Musikanten Breitbrunn“.
Zu Ostern 1986 lebte ein altes Brauchtum wieder auf: die Köhlertaler Bauernbühne spielte „Das Herz in der Lederhose“, ein lustiges Theaterstück in drei Akten. Gerhard Funk aus Knetzgau wurde neuer musikalischer Leiter und 1987 kletterte der Mitgliederstand erstmals über die 200er-Marke. Veränderungen im Blasmusikstil und die Unterhaltungserwartung erforderten die Anschaffung von neuen Instrumenten wie Saxophone, elektrische Drums und Gitarren.
Der erste Weihnachtsmarkt auf dem Dorfplatz in Breitbrunn wurde 1989 vom Musikverein veranstaltet. Dieser lockte in den folgenden Jahren tausende von Gästen aus nah und fern zur Vorweihnachtszeit nach Breitbrunn.
Nach 13 Jahren gab Wernfred Brünner 1990 den Vorsitz an Werner Weber ab und wurde ein Jahr später zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Hohe Investitionen in Instrumente und in eine neue Beschallungsanlage erforderten 1992 aus Transportgründen die Anschaffung eines großen Pkw-Anhängers.
Als 1993 das Gemeindezentrum in Breitbrunn fertig gestellt wurde, konnte man vom bisherigen Probenraum im Saal der Gastwirtschaft „Weißer Bock“ dorthin umziehen. 1994 hatten sich die Veranstaltungen Frühlingsfest, Ostertheater, Weihnachtsmarkt etabliert, und ein Jahr später durfte man schon wieder zum 25-jährigen Jubiläum des Musikvereins das Kreismusikfest des NBMB ausrichten.
1997 erfolgte der Bau der dringend benötigten Lagerhalle am Ortsrand. 1998 beendete Gerhard Funk nach zwölf Jahren seine Tätigkeit als Musikleiter. Darauf folgte Fritz Fischer aus Eltmann als Dirigent.
Von 1999 bis 2002 übernahm Ehrenvorstand Wernfred Brünner nochmals den 1. Vorsitz.
Unvergessen sind die Herbstkonzerte 2000 und 2001 mit dem Gesangverein Breitenbrunn im Erzgebirge und dem Gesangverein Sängerlust sowie dem Doppelsextett Eltmann.
2002 übernahm Günther Hofmann den 1. Vorsitz von Wernfred Brünner, der nur ein Jahr später im Alter von nur 52 Jahren verstarb.
Der weithin beliebte Weihnachtsmarkt fand 2003 zum 15. Mal statt. Im Jahr 2004 lud der Musikverein zur ersten Halloween-Tanzparty ins Gemeindezentrum ein.
2005 wurde das 35-jährige Bestehen des Vereins und das 20-jährige Jubiläum der Köhlertaler Bauernbühne gefeiert. Die Musikerinnen sind erstmals im Trachtenkleid zu sehen.
2006 fand der 18. und letzte Weihnachtsmarkt statt. Die Tradition des Sommerfestes mit Blasmusik lebt 2008 am Kirchplatz wieder auf. Eine neue, kleinere Beschallungsanlage wurde angeschafft.
Der Umzug des Probenraumes vom Gemeindezentrum in die alte Schule wurde 2009 vollzogen. 2010 wurden die Musiker mit der neuen Lederhosen-Tracht ausgestattet. So feierten sie 40 Jahre Musikverein und 25 Jahre Köhlertaler Bauernbühne.
2013 fand nach 10 Jahren die letzte Halloween-Tanzparty statt. Nach 17 erfolgreichen Jahren beendet 2015 Fritz Fischer seine Tätigkeit als Dirigent. 2016 übernimmt Werner Weber die musikalische Leitung der Köhlertaler Musikanten.
Die Digitalisierung hielt 2013 mit der Anschaffung eines Laptops und 2017 mit der Erstellung der ersten Internetplattform Einzug ins Vereinsleben.
Bei den Musik- und Sängerabenden 2016 und 2018 im Gemeindezentrum begeisterten unsere Musiker und die Sänger des Freizeitchors Neubrunn ihr Publikum mit Polkas, Walzerklängen und Schlagern und ernteten hierfür Standing Ovations.
Der Musikverein, getragen von 204 Mitgliedern, wollte sich im Jubiläumsjahr 2020/21 als Verein mit vielen Aktivitäten präsentieren. Leider war das aufgrund der Corona Pandemie nicht möglich. Unsere Mitglieder, die aktiven Musiker und Theaterspieler sind die Grundlage für eine positive und erfolgreiche Zukunft des Vereins zur Freude der Bürger und eines regen Gemeinschaftslebens.
